Corona: Als Systemzentrale gefordert

Stephan Di Gallo ist Initiator und treibende Kraft hinter tuck-tuck catering. Nach verschiedenen Stationen bei der Swissair-Gruppe (Swissôtel, Gate Gourmet, Swissair Group Supply Management, Swissair Inflight Direktor) hat er sich 2004 selbständig gemacht und führt heute das Franchisesystem tuck-tuck. Christoph Wildhaber hat bei Herrn Di Gallo nachgefragt, was der Corona-bedingte Lockdown für Tuck Tuck bedeutet hat.


Die aktuellen Zeiten rund um Corona haben viele Unternehmen in ihrem Nervensystem getroffen. Vor allem Franchisesysteme sind im besonderen Masse betroffen, führen sie doch neben den eigenen Geschäften auch das Netzwerk von Franchisepartnern. Damit sind sie auch auf der Ebene der Innovation und des Taktgebens als Systemzentrale gefordert. Franchisenehmer erwarten gerade auch in Krisenzeiten Hilfestellungen, wie mit Unerwartetem umgegangen werden soll.

In welchem Masse waren bzw. sind Ihr Franchisesystem und Ihre Franchisenehmer von «Corona» betroffen?

Stephan Di Gallo: Uns von tuck-tuck Catering hat die Corona-Krise von Anfang an mit einem kompletten Lockdown getroffen und vermutlich können wir erst später als andere wieder aktiv werden.

Welche Sofortmassnahmen haben Sie für das System gemacht?

Di Gallo: Da wir im Moment keine Einnahmen haben, verkaufen wir Mehrwert-Gutscheine, um einerseits die Kunden an uns zu binden und anderseits den Cashflow zu optimieren. 

Haben Sie auch alternative Absatzkanäle als die bisher gewohnten umgesetzt? 

Di Gallo: Mit unserer Infrastruktur ist dies leider nicht möglich. Da unser Netzwerk aus Vollblut-Unternehmern besteht, hat jeder für sich Möglichkeiten gefunden, ein paar Franken dazu zu verdienen, um die Krise zu meistern. 

«Corona» schaffte für viele Unternehmen notgedrungen auch etwas zeitlichen Freiraum im gewohnten Tagesablauf. Haben Sie dies nutzen können? Wenn ja, was kann man Positives für die Zeit «nach Corona» erwarten? 

Di Gallo: Trotz oder vor allem wegen dieser Krise haben wir nun Zeit und Musse, Dinge anzupacken, die liegengeblieben sind. Wir sind mit viel Enthusiasmus dabei, neue Rezepte zu entwickeln. Für alle unsere Gerichte erstellen wir Nährwert- und Allergenen-Fact-Sheets, die wir dann den Kunden auf unserer Webseite zugänglich machen werden. Wir freuen uns auch auf unsere neue Internetseite mit einem komplett überarbeiteten und einzigartigen Preisrechner-Tool. 

Was können Sie aus Ihren eigenen Erfahrungen anderen Franchisesystemen für Empfehlungen geben? 

Di Gallo: Unsere Erfahrungen haben uns gelehrt, dass das Leben ist, wie es ist und es reine Energieverschwendung ist, sich dagegen zu wehren. Daher raten wir allen, die Situation zu akzeptieren und den Moment in Dankbarkeit zu geniessen. Die hektischen Momente kommen schneller zurück, als man denkt. In diesem Sinne ist die Corona-Krise ein Geschenk an uns alle.

Swiss Distribution

Swiss Distribution ist die Qualitätsgemeinschaft der schweizerischen Vertriebswirtschaft.
 
Wir stehen ein für professionelle Distribution - im Interesse der Mitglieder, aber auch ihrer Vertriebspartner.